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herbst-Akademie 2009
Einladung

All the Same
Was gilt, wenn alles gleich und gültig ist?

Zwei Workshops für Studierende, Künstlerinnen und Künstler sowie Theorieinteressierte

Unsere Gesellschaften stecken in einer Krise der Gleichheit – weil wir vom Ziel der Egalität weit entfernt sind: Der Abstand zwischen Arm und Reich wird immer größer, von Chancengleichheit keine Rede. Andere Ungleichheiten werden durch Intoleranz, Angst, Besitzstandwahrung, Neid gepflegt. All dem zum Trotz findet jede weltanschauliche Richtung ihr passendes Gleichheits-Argument: Neoliberale Entsolidarisierungs-Kampagnen propagieren, man müsse nur wollen, dann sei jeder Aufstieg möglich. Anderswo wird Toleranz zum Synonym für Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal anderer oder dient der Vermeidung eigener Standpunkte.
Unter all das mischt sich der Ruf nach neuen, alten Werten, die gleichgemacht worden seien. Werte, die dafür Sorge tragen, dass soziale und geografische Abstände gewahrt bleiben, die Meinungshoheit garantieren und Besitz schützen. Werte aber andererseits auch, die gesellschaftliches Leben organisieren, Maßstäbe für Handeln oder Nichthandeln, für den Umgang miteinander definieren.
Der rasante gesellschaftliche und ökonomische Wandel der letzten Jahre erzeugt das Gefühl, dass nichts mehr gleich ist, dass nicht mehr genug Gleiches in der Gesellschaft vorhanden ist, nicht mehr genug für alle gültig, um einen gemeinsamen Maßstab zu definieren. Und gleichzeitig: dass zuviel Gleichgültigkeit herrscht, dass unterschiedslos die unterschiedlichsten Biografien und Identitäten gleichgesetzt werden und auch wir selbst immer mehr den anderen gleichen, ununterscheidbar werden. ###
Die herbst-Akademie des steirischen herbst 2009 spielt mit dem Begriff „All the Same“, der einerseits das Desinteresse kennzeichnet, das wir gegenüber der Gegenwart, der Zukunft und der Vergangenheit entwickeln. Und der andererseits gleiche Gültigkeit fordert: Gleichberechtigung, Achtung vor anderen kulturellen Werten, Lebensformen und Kulturen, das Zurückstecken nur eigener Interessen. Als soziales Anliegen, als Utopie ebenso wie als Alltagsforderung. In diesem Kontext bilden zwei Workshops für je zwanzig junge, internationale Künstlerinnen, Künstler, Theoretikerinnen und Theoretiker eine Art Rückgrat des Festivals und folgen seinen leitmotivischen Überlegungen.


Workshop I (05/10 - 10/10/2009)
The Long Memory of Cocaine.
Die Moderne und der Wandel von Wert und Arbeit
Von Max Hinderer (D)
Mit John Barker (GB) & Jorge Hurtado (BOL)
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Workshop II (12/10 - 17/10/2009)
Stratagames: A Theatre of Operations
Von Tomislav Medak, Sergej Goran Pristaš & Ivana Ivkovic / BADco. (HR)
Mit Bryan Finoki (USA), Marko Peljhan (SI), Ana Vujavnovic (RS) & Dmitry Vilensky (RUS)
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Die Teilnahme an Workshops ist auf jeweils ca. 15 Personen begrenzt und erfolgt nach einer Auswahl der Workshopleiter. Die Teilnahme an mehreren Workshops ist grundsätzlich möglich. Die Kosten betragen jeweils 120 EUR, es werden jeweils 5 Stipendien vergeben. Die Sprache bei den Workshop ist Englisch.

Anmeldeschluss ist der 31/07/2008
»Informationen und Anmeldeformular Download

Informationen für alle Workshops bei:
steirischer herbst / Maria Reiner
t +43 664 24 500 89
workshop@steirischerherbst.at