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Salzburger Nachrichten - 19.10.2009
Plätschern statt Sprudeln
Wieder nur ein Durchschnittsjahr für den "steirischen herbst". Das Festival braucht mehr Geld, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Es ist ein Kreuz! Berechtigte Kritik am zunehmend unauffälliger werdenden "steirischen herbst" darf nicht dazu führen, dass die Kulturpolitik die finanzielle Aufstockung weiter verzögert. Denn das Festival braucht dringend mehr Geld, will es konkurrenzfähig bleiben. Und das ist in Gefahr: Drei Wochen plätscherte das Festival vor sich hin, kaum Sternstunden, wenige Flops - Gefahr der Gleichgültigkeit. Im Angebot der Bühnen-Koproduktionen gab es Gelungenes (Rimini Protokoll, deepblue, Federico Leon, Lola Arias) und Verzichtbares. Die Ingvartsen-Uraufführung "Giant City" bekam Lob aus Fachkreisen. Der Versuch, Kunst im öffentlichen Raum zu einem breit wie seriös diskutierten Thema zu machen, scheiterte. Zum Glück lieferten die Veranstalter vor Ort (Camera Austria, Medienturm, rotor und uniT) die von ihnen gewohnte Qualität ab. Licht und Schatten im Musikprotokoll, die Literatur bewegt sich am Rand der Wahrnehmungsgrenze. Wieder ein Durchschnittsjahr. Wann sprudelt es beim "herbst" wieder?
Martin Behr