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Kronen Zeitung - 15.10.2009
Das verschwundene Monument
Aufregung um Kunst im öffentlichen Raum ist nicht ungewöhnlich.

Diskussionen werden aber immer öfter von Vandalismus abgelöst. Auch der "steirische herbst" kämpft mit diesem Problem. Sowohl bei der Ausstellung "OUT" vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum als auch bei der eigenen Schau "Utopie & Monument".
Die Arbeit "Complex" im Rahmen der Ausstellung "OUT" war das erste Opfer der Zerstörungswut
"Ein Monument für Graz"- seit dem Wochenende verschwunden! Mirjana Peitler und das Institut für Kunst im öffentlichen Raum von Werner Fenz haben in Kooperation mit dem "steirischen herbst" für die Ausstellung "OUT" sieben serbische Künstler eingeladen, die den öffentlichen Raum bespielen. Von gestalteten Bankerln auf dem Schloßbergplatz von Olivera Parli -Karajankovi bis zur Museumsbox vor dem Kunsthaus reicht das Spektrum jener Arbeiten, die sich mit Fragen zur Identität auseinandersetzen. Ziemlich schnell dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist Ivana Milevs Arbeit "Complex" auf der Hauptbrücke, deren Spiegelteile knapp nach Aufstellung zerstört wurden. Auch die aus Militärstoffen gebaute "Hagia Sophia" (die weltberühmte ehemalige Kirche und Moschee in Istanbul, die heute als Museum dient) von Rado¨ Antonijevi vor der Franziskanerkirche ist immer wieder Ziel von Attacken und Drohungen. Einem Diebstahl zum Opfer gefallen ist Boris ¦ribars großformatiges Porträt auf dem Südtirolerplatz 11 (immerhin sieben mal sieben Meter groß und neun Kilo schwer). Jüngster Höhepunkt der Aktionen ist die gezielte Demontage und der Diebstahl von David Maljkovi s vier mal zwei Meter großen Tafel "Ein Monument für Graz", die im Rahmen der "herbst"-Ausstellung "Utopie und Monument" im Pfauengarten angebracht war. Michaela Reichart "OUT" läuft übrigens noch bis Ende Oktober; "Utopie und Monument" nur noch bis zum Sonntag. Infos unter: www.steirischerherbst.at.

Michaela Reichart