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Utopie und Monument I
Über die Gültigkeit von Kunst zwischen Privatisierung und Öffentlichkeit
61% Bild. Kunst
39% Öffentlicher Raum


Utopien und Monumente: Beide wurden in den letzten Jahren hart und kritisch analysiert, ihre Gültigkeit bestritten, wenn nicht bekämpft. Zeitgenössische Künstler, die im und mit dem öffentlichen Raum arbeiten, haben ihre Werke zunehmend durch Kommunikations- und Handlungsobjekte ersetzt und damit eine Form von öffentlicher Praxis entwickelt, die versucht, den Gegensatz zwischen Kunst und Öffentlichkeit zumindest in Ansätzen aufzuheben.
Aber gerade das, was wir als öffentlichen Raum bezeichnen, hat sich in den letzten zwanzig Jahren selbst radikal verändert und ist zum Spielball vor allem ökonomischer Interessen geworden. Sodass jegliche Gegensätze, die Öffentlichkeit eigentlich bedingen und die in ihr ausgetragen (oder aus ihr verdrängt) werden, neu formuliert werden müssen – und mit ihnen die Möglichkeiten eines Zugriffs durch die Kunst.
Welche Gültigkeit also hat Kunst – ist sie überhaupt noch ein maßgebliches Feld gesellschaftlicher Auseinandersetzung? Lässt sich Öffentlichkeit als Raum für Debatten gleicher Gültigkeit, für Gerede, Meinungen und Interessen noch zurückgewinnen, wenn sie denn vor allem kommerziell regiert wird? „Utopie und Monument“ – als zweijähriges Projekt im steirischen herbst angelegt – greift die Frage nach der Gültigkeit von Wertesystemen auf und stellt provokant zwei Begriffe zur Disposition, die aus der Debatte um Öffentlichkeit weitgehend verschwunden sind: die Utopie als Möglichkeits- und das Monument als Erinnerungsraum. Denn beides sind Portale in mögliche andere Organisationsformen von Öffentlichkeit, die uns erlauben, immer wieder aufs Neue zu fragen, wem der öffentliche Raum denn eigentlich gehört.

Das Projekt ist dem Andenken an Hartmut Skerbisch (1945 – 2009) gewidmet.


Künstlerinnen und Künstler / Projekte

Michael Zinganel
Die Stadt spricht! Ein fiktiver Dialog

David Maljkovic
Ohne Titel

Ayse Erkmen
Gemütliche Ecken

Andreas Siekmann
Trickle Down. Der öffentliche Raum im Zeitalter seiner Privatisierung

Dolores Zinny / Juan Maidagan
Curtain Call for Graz

Lara Almarcegui
Verborgenes Terrain mit aufgelassenen Schrebergärten

Nairy Baghramian
Aufbauhelfer

Kooperative für Darstellungspolitik
Pavillon

Nils Norman
Öffentliche Arbeitsplatz Spielplatz Skulptur für Graz

Heather und Ivan Morison
Du vergisst Dinge






Auftragswerk steirischer herbst
Projektsponsor Think!


25/09 - 18/10

Fr 25/09, 18.00
Eröffnung beim Ausstellungspavillon

öffentlicher Raum

Übersichtsplan:





Ausstellungspavillon: Platz der Freiwilligen Schützen / Bad zur Sonne
Mit
Lara Almarcegui (E/NL),
Nairy Baghramian (IR/D),
Ayse Erkmen (TR/D), Kooperative für Darstellungspolitik (Jesko Fezer, Anita Kaspar & Andreas Müller) (D), David Maljkovic (HR/D), Heather und Ivan Morison (TR/GB), Nils Norman (GB), Andreas Siekmann (D), Michael Zinganel (A) & Dolores Zinny/Juan Maidagan (AR/D)

Kuratiert von
Sabine Breitwieser (A)